Kanalsystem/-reinigung 

 

Kanalsystem 

Wie in unserer Region üblich, haben auch wir ein Trennsystem. Hierbei wird  das Schmutz- und Regenwasser getrennt voneinander abgeleitet. Aus diesem Grund sind immer zwei Kanäle in der Straßenfläche und zum Hausanschluß verbaut.

Das Regenwasser wird direkt (ohne Reinigung) in das nächste Gewässer eingeleitet. Deshalb dürfen im Regenwasser keine schädlichen Inhaltsstoffe enthalten sein. Das schließt das Autowaschen und auch das manuelle Einleiten in Regeneinläufe natürlich ein.

Das anfallende Schmutzwasser wird komplett zu unserer Kläranlage geleitet.

 

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Warum regelmäßige Kanalreinigung? 

In den Kanal kommt durch die Kanaldeckel Sand und anderer Dreck in das Gerinne. Dieser lagert sich im Gerinne ab und kann allmählich zu Verstopfungen führen. Besonders in den Gebieten, wo kein/ oder zu wenig Gefälle im Kanal vorherrscht.

Speziell der Schmutzwasserkanal wird aber Tag für Tag rund um die Uhr beansprucht. Vor allem die unsachgemäße Entsorgung von Speiseresten, Windeln, Ölen und Papier führt zu Verengungen im Kanalnetz. Besonders problematisch sind Fette, die sich im Kanal abkühlen, an den Wänden festsetzen und dadurch langfristig das Kanalrohr verschließen können. Dies gilt für die Hauptkanäle in der Straße und insbesondere für die Grundstücksentwässerungskanäle, da diese deutlich kleinere Dimensionen aufweisen. Immer mehr zum Problem werden auch die sogenannten Feuchttücher, welche nicht in die Kanalisation gehören. Durch ihre Reißfestigkeit zersetzen sie sich nicht und verstopfen fast alles, was ihnen in den Weg kommt.

 

Mit Hochdruck durch die Abwasserkanäle 

Damit das öffentliche Kanalnetz vor solchen Ablagerungen geschützt wird, werden regelmäßig Kanalreinigungen durchgeführt. Diese Reinigung erfolgt mit Hochdruck-Spüldüsen, die durch die Kanalschächte in den Kanal eingesetzt werden. Aus hygienischen Gründen werden die Ablagerungen aus Fett und Sand ausschließlich mit reinem Trinkwasser und hohem Wasserdruck beseitigt. Dabei wird im Bereich vor der Reinigungsdüse ein Unterdruck und hinter der Düse ein Überdruck erzeugt. Der entstandene Druck wird zum größten Teil durch den Luftaustausch in den Straßenschächten ausgeglichen. Der verbleibende restliche Druck kann durch angeschlossene Lüftungsleitungen der Hausinstallationen entweichen. Sind alle sanitären Anlagen im Haus fachgerecht ausgeführt, gewährleistet die Dachentlüftung den Druckausgleich.

 

Wenn die Toilette unfreiwillig zur Dusche wird

Treten während einer Kanalspülung Störungen in den eigenen sanitären Anlagen auf, können verschiedene Gründe dafür verantwortlich sein. Die häufigsten Probleme sind der Austritt von Wasser aus der Toilette, Geruchsbelästigung nach einer Kanalspülung oder Wasseraustritt aus dem Geruchsverschluss. Tritt Wasser aus dem Geruchsverschluss aus, sind entweder die Dachentlüftung nicht, falsch, oder nicht alle sanitären Einrichtungen an die Entlüftung angeschlossen.
Wenn sich nach einer Spülung des Kanals ein schlechter Geruch bemerkbar macht, konnte der Druck nicht ausgeglichen werden. Das Wasser des Geruchsverschlusses wurde dabei ganz herausgesaugt.
Um die Geruchsbelästigung zu unterbinden, lässt man Wasser in Waschbecken und Badewanne laufen und betätigt die Toilettenspülung. Der Geruchsverschluss wird dadurch wieder geschlossen und es tritt keine weitere Kanalluft ein. Sinnvoll ist es bei solch einem Problem der Ursache der Geruchsbelästigung auf den Grund zu gehen, um sie gegebenenfalls beseitigen zu lassen.

 

Einbau einer nachträglichen Entlüftung

Sollten sanitäre Anlagen wie beispielsweise das Gäste-WC im Erdgeschoss nicht über eine Lüftungsleitung verfügen, kann ein zusätzlicher Druckausgleich über den vorhandenen und auch vorgeschriebenen Grenzkontrollschacht erfolgen. Hierzu ist dieser bis auf Geländeniveau hochzuziehen und mit einer gelöcherten Abdeckung zu verschließen. Ob man diese Art der nachträglichen Entlüftungshilfe wählt, hängt von der Lage des Schachtes ab.

Aber auch eine ebenso vorgeschriebene Rückstausicherung ist bei solchen Problemen hilfreich. 

 

Verstopfte Leitungen im Haus

Wenn aus der heimischen Toilette während einer Kanalspülung Fäkalien austreten, lag bereits vor der Spülung eine schwere Störung der sanitären Anlage vor. In einer korrekt installierten Hausentwässerung wird durch die Toilettenspülung das Abwasser direkt durch die Fall- bzw. Grundleitung in das Hauptkanalsystem gespült. In den Entwässerungsleitungen im Haus dürfen sich keine Fäkalien befinden.
Passiert es dennoch, dass Fäkalien während einer Kanalreinigung aus der Toilette ins Badezimmer gedrückt werden, so kommen diese aus dem hauseigenen Entwässerungssystem und werden durch den Luftdruck des Spülvorganges aus den Öffnungen gedrückt. In den hausinternen Leitungen muss eine Verstopfung vorliegen. Durch Ablagerungen in den Abwasserleitungen des Hauses oder der Wohnung verengt sich der Querschnitt der Rohre. Wasser fließt langsamer ab und auch der Luftdurchfluss wird so verringert, dass bei der Spülung des Hauptkanals die vorhandenen Ablagerungen durch den Druck über die Toilette, Waschbecken, oder Badewanne herausgedrückt werden.

 

Keine Fäkalien aus dem Hauptkanal

Wenn nach einer Kanalspülung Fäkalien das Bad verunreinigen, stammen diese in der Regel aus dem eigenen Leitungssystem. Es werden fast nie Abwässer von außen ins Haus hineingedrückt, da sich in den Hauptkanälen zu wenig Abwasser befindet, um ein Haussystem zu fluten. Zum anderen besteht das Abwasser in den Kanälen hauptsächlich wirklich aus Wasser. Entgegen der allgemeinen Vorstellung sind Fäkalien nur der geringste Anteil am Abwasser. Starke Verschmutzungen im Bad sind ein deutlicher Hinweis auf stark verengte und verstopfte Rohrleitungen im eigenen Haus.

 

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